Der weltbeste DIY-Architekt
Ein Design-Sessel um 24 Euro, den jede*r selbst für sich herstellen kann. Ein anderes Stück, der mittlerweile berühmte „Berliner Hocker“, der modular zum Bücherregal in verschiedensten Varianten ausbaubar ist. Oder ein schlaues Bett-Sofa-Sitzmöbel für die Singlewohnung samt Empfehlung, wie man es optimal im Raum platziert. Sie alle und noch mehr sind als „Hartz-IV-Möbel“ weltbekannt geworden. Erdacht, erprobt und zum Nachmachen für alle Interessierten entworfen hat sie der Berliner Architekt Van Bo Le-Mentzel. Mittlerweile gibt es ein Buch darüber, die Do-it-Yourself-Baupläne sind aber gratis bzw. gegen freiwillige Spende online zu haben. Weil Van Bo findet, dass auch Menschen mit und für sehr wenig Geld stilvoll wohnen (und sitzen, schlafen, kuscheln oder ihre Bücher verstauen) dürfen.
Seine „Hartz-IV-Möbel“ hat der 1977 geborene Architekt mit laotischen Wurzeln etwa ab 2010 ersonnen. Wer sie noch nicht kennt: eine dringende Empfehlung für Designaffine, sich auf http://www.hartzivmoebel.de/ inspirieren zu lassen! Und vielleicht sogar den kurzen Ted-X-Talk mit dem bescheidenen und sozial orientierten Denker und Umsetzer anzusehen.
Sein Ein-Quadratmeter-Haus zum Selberbauen mag auf einige wie ein Gag wirken, das Vier-Quadratmeter-Haus für den Autoanhänger mit Toilette und Schlafstatt sicher nicht mehr – und beide Projekte lassen Hochachtung aufkommen dafür, wie genial die Reduktion gedacht ist und mit welchem Hintergrund Van Bo dies tut.
Sein Motto – auch der Untertitel des „Harz-IV-Möbel“-Buches – ist dementsprechend passend gewählt: „Mehr konstruieren, weniger konsumieren“.
Anregungen dazu auf http://www.hartzivmoebel.de/ oder an der Community unter https://www.facebook.com/buildmorebuyless teilhaben. Dort ist man in Gesellschaft von mehr als 26.000 Abonnent*innen.