Tetra gratis nützen

Dinge aufbewahren, trocknen lassen oder feucht halten – das geht bestens in Tetrapaks. Wer Saft, Milch oder Alternativen wie Reis- und Getreidedrinks kauft, entsorgt die innerlich mit Kunststoff-Folie beschichteten Kartons sicher brav in der gelben Tonne.

Das ist super, muss aber nicht sofort sein. Es gibt viele Nutzungsvarianten von Tetrapaks, die es uns ersparen, andere Dinge – z.B. Plastikbehälter, Schubladenteiler oder auch Alufolie – zu kaufen.

Einfach nach Bedarf oben den Deckel oder eine Seitenwand des leeren Tetrapaks wegschneiden, auswaschen und verwenden! Hier am Bild trocknet Bio-Kaffeepulver (nach seinem ersten Leben in der silbernen Espressokanne) im Tetrapak. Winters geht das gut auf der Heizung, Sommers am Fensterbrett. Ist der Kaffee trocken, düngt er ganz hervorragend Tomatenpflanzen und Hortensien. Vielleicht wird er in seinem zweiten Leben aber auch mit Kokosöl zum besten Bio-Peeling der Welt verarbeitet, mal sehen :-)

Auch andere Einsatz-Varianten für die Tetrapaks gibt es sonderzahl, vor allem für diverse versteckte Ordnungssysteme eigenen sich die kleinen Boxen hervorragend. Man kann sie in jeder Höhe längs oder quer abschneiden und z.B. in Schubladen als Raumtrenner benützen – für Essbesteck, für Socken, für Werkzeuge . . . Der famose Onkel Karli (Jahrgang 1929 und wahrscheinlich der Erfinder der Tetra-Zweitnutzung) zum Beispiel hortete einst Schrauben und Muttern im Ausmaß von zwei Baumärkten in abgeschnittenen Tetrapaks.

Auch zum Dealen und Transportieren eignet sich Tetra bestens. In meinem Freundinnenkreis wandern kleine Pflanzensetzlinge mit feuchter Erde in abgeschnittenen Tetrapaks von Balkon zu Balkon, ohne Taschen oder Topcases vollzuschmutzen. Auch zum Mitbringen von Schnittblumen ist das praktisch, weil sich problemlos Wasser in den innen beschichteten Karton einfüllen lässt. Der Einsatz von Alufolie (um die mit nassen Servietten untenrum feucht gehaltenen Blumen für den Transport abzudichten) erspart sich damit.

In die gelbe Tonne wandern Tetrapaks also am besten erst nach ausgiebiger Zwischennutzung – und aufs Nachkaufen von kaputten Plastik-G’schirrln lässt sich dadurch immer öfter verzichten. Denn von innen besehen sind Tetrapaks Folie und Kunststoff.

Wer Essbares aufbewahren will, für den empfehlen sich z.B. Bienenwachstücher für trockene Lebensmittel. Sie decken Schüsseln ab, umhüllen Sandwiches und vieles mehr. Schraubgläser – die sich in den meisten Haushalten gratis sammeln – leisten auch bei Lebensmitteln mit höherem Flüssigkeitsgehalt beste Dienste. Wer will, kann so Plastik und Folie schrittweise reduzieren. Und muss dann auch weniger darüber nachdenken, welche bzw. wieviel Schadstoffe und Mikroplastik von Verpackungen in Lebensmittel dringen.

Text ♥ lui   © Foto: ebenso