Lebensmittel retten mit Foodsharing

157.000 Tonnen Lebensmittel landen laut BOKU-Studie in Österreich jährlich im Müll – aber dagegen gibt es ein exzellentes Mittel: „Teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen!“

Der einleuchtende Slogan der Plattform foodsharing ist das eine – das Engagement der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen das andere. Im gesamten deutschen Sprachraum gehören bereits mehr als 200.000 registrierte NutzerInnen der Community an, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Lebensmittel nicht verkommen zu lassen.

Eine besonders energetische Protagonistin in Österreich ist Tina Rauchenberger, die Lady mit den Äpfeln auf dem Beitrags-Foto. Sie ist Foodsharing-Botschafterin und organisiert ehrenamtlich im Raum Wien und Niederösterreich Lebensmittel-Rettungen, dass es nur so raucht. In ihrer Freizeit teilt sie Transporte ein, managt Neu-Kooperationen mit großen Firmen und stapelt, wenn’s hilft, auch Erdäpfel und Obst in ihrer Garage, bis alles weiterverteilt werden kann.

Einerseits wird mit Supermärkten, Bäckereien und Restaurants kooperiert, damit abgelaufene – aber gute – Ware nicht im Müll landet. Solche Bestände werden von den Lebensmittel-RetterInnen abgeholt und verteilt, z.B. an betreute Wohngemeinschaften oder Suppenküchen etc. In Nicht-Corona-Zeiten stehen sogar mehr als 30 offene Kühlschränke – sogenannte „Fairteiler“ – offen zugänglich in Wien zur Verfügung. Auch die werden mit geretteten Lebensmitteln gefüllt, damit sie unter die Leute kommen und artgerecht verspeist werden.

Ein angenehmer und erwünschter Nebeneffekt all dieser Aktivitäten ist der enorme Zusammenhalt in der Foodsharing-Community. Das Engagement für die sinnvolle Sache bringt die Menschen einander näher, dauerhafte Freundschaften und gegenseitige Unterstützung in allen Lebenslagen entstehen. Wer sich hier aktiv einbringt, bekommt nicht nur Lebensmittel ohne Ende, sondern auch eine starke soziale Einbindung in eine Gruppe. Und zwar in eine Gruppe, in der sich die Menschen extrem wohl fühlen mit dem, was sie tun. Sei das nun das Retten von Lebensmitteln, das Einkochen von Bergen an gespendeten Marillen oder der Kontakt mit Menschen, die sich hier ebenfalls engagieren wollen.

Wer neugierig geworden ist: Nähere Infos gibt es bei foodsharing HIER

Firmen und Betriebe, die sich am Lebensmittel-Retten beteiligen möchten, können unter wien@foodsharing.network Kontakt mit dem Netzwerk aufnehmen.

Text ♥ lui   © Foto: Stefan Joham