Nacht-U-Bahn kehrt zurück

Die Wiener Nacht-U-Bahn fährt bald wieder. Ab 25. Juni werden die Garnituren wieder in der Nacht auf Samstag bzw. Sonntag sowie vor Feiertagen unterwegs sein, teilte der zuständige Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Donnerstag mit.

Die Details sind allerdings noch offen, also etwa, ob die Intervalle wie früher wieder 15 Minuten betragen werden. Die Betrieb der Nacht-U-Bahn war während des ersten CoV-Lockdowns im März 2020 eingestellt worden.

Der Jugendsprecher der Grünen Wien, Ömer Öztas, begrüßte die Wiedereinführung der Nacht-U-Bahn. Man habe dies schon im Mai-Gemeinderat beantragt, damals sei es noch von der Stadtregierung abgelehnt worden, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag. „Junge Menschen brauchen mehr Platz im öffentlichen Raum, und das mit ausreichender Infrastruktur, wie etwa Müllmanagement, öffentliche WC-Anlagen, Trinkwasserbrunnen. Zu dieser Infrastruktur gehört auch die Wiener Nacht-U-Bahn.“

Auch ÖVP-Gemeinderat Harald Zierfuß sprach von einem „wichtigen und notwendigen Schritt in Richtung Normalität“. Es liege jetzt an der Stadt, die Wiedereinführung der Garnituren in der Nacht bestmöglich umzusetzen.

Stadtwerke 2020 mit Umsatzplus und mehr Gewinn

Für die Wiener Stadtwerke verlief das CoV-Jahr 2020 weitgehend erfreulich, zogen Hanke und die beide Vorstände Martin Krajcsir und Peter Weinelt Bilanz. Es gab ein Umsatzplus von rund vier Prozent auf 3,14 Mrd. Euro. Der Jahresüberschuss stieg um 15 Prozent auf 283 Mio. Euro. Zu den Stadtwerken gehören unter anderem die Unternehmen Wiener Linien, Wien Energie, Wiener Netze, Bestattung und Friedhöfe oder auch die Wipark-Garagen.

Günstig verlief die Entwicklung vor allem im Bereich Energie bzw. Netze. Die Pandemie wirkte sich auf die Wiener Linien aus – und die Bestattung. Die Bilanzsumme der Gruppe stieg 2020 um rund 22 Prozent auf 13,9 Mrd. Euro. Investiert wurden im Vorjahr insgesamt 647,6 Mio. Euro. Dass nun bis 25 Jahren sogar 5,6 Mrd. Euro ausgegeben bzw. verbaut werden, liegt vor allem an der Erweiterung des U-Bahn-Netzes. Doch auch in die Wasserstofftechnologie wird investiert. 2020 wurde eine eigene Gesellschaft gegründet. Ab 2024 soll dann bereits eine Buslinie mit selbst erzeugtem grünem Wasserstoff betrieben werden.

Deutlich weniger Fahrgäste

Entscheidend für das gute Ergebnis war der Geschäftsbereich Energie verantwortlich, der im Vorjahr ein Plus von 16 Prozent auswies. 2,63 Mrd. Euro oder knapp 84 Prozent des gesamten Umsatzes wurden 2020 hier lukriert. Höher waren die Erlöse bei den Gasverkäufen und den Netzen, ein leichtes Minus gab es hingegen bei Strom und Wärme.

Ein CoV-Effekt war im Bereich Verkehr und Garagen zu verbuchen. Die Wiener Öffis transportierten deutlich weniger Fahrgäste, ein Minus von 17 Prozent war die Folge. Im Geschäftsbereich Bestattungen und Friedhöfe stiegen die Erlöse hingegen um drei Prozent, wobei sich hier die leicht gestiegenen Anzahl von Sterbefällen während der Pandemie auswirkte. Die Zahl der Bestattungen stieg um 0,6 Prozent auf 7.725.

Der Stand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte trotz Pandemie gehalten werden, wie betont wurde. Insgesamt sind rund 15.000 Personen in den einzelnen Bereichen beschäftigt. Ein Plus von 4,7 Prozent wurde bei den Lehrlingen verzeichnet. Im Jahresschnitt wurden im Vorjahr 376 junge Menschen ausgebildet.