Sommerlicht: Verrottbare Lampenschirme aus Künstlerhand

Nachhaltigkeit in schönster Fusion: Die kleine Werkstatt auf der Wiener Lerchenfelder Straße ist in jeder Hinsicht speziell. Nicht nur, weil Inhaberin Brigitte Sommer Lampenschirme aus verrottbaren Materialien entwickelt und sommers (wie im Frühling und im Herbst) mit Mikro-Gardening für Grün am Asphalt sorgt.

Die Kunst(Hand)Werkerin hat an der Universität für Angewandte studiert und stellt ihr Licht gern unter den Scheffel. Kein sichtbares Schild, keine werbende Verkaufspräsentation, keine Homepage, keine Hochglanzauslage – Werkstatt ist Werkstatt und aus. Dabei ist Sommer eine der gefragtesten Expertinnen in Wien bei der Elektrifizierung antiker Gegenstände, wird zur Renovierung alter oder denkmalgeschützter Häuser beigezogen und experimentiert für alles, was sie verkauft, mit nachhaltigen Materialien.

Für ihre eigenen Lampen-Schöpfungen findet und kombiniert Sommer derzeit biologisch vollständig abbaubare Materialien. Sie kocht  spezielle Leim-Mischungen, reduziert den Einsatz von Metall zugunsten schwebender Konstruktionen und zielt auf Fertigungsprozesse, die immer weniger Abfall verursachen. Ziel: ewig haltbare Gestelle mit Lampenschirmen, die aus Bio-Zutaten und damit verrottbar sind.

Für Auslagengestaltung bleibt da keine Zeit. Also darf Hund TösTös, liebesbedürftiger Kampfschmuser, in seinem Ein-Meter-Korb hinter der Scheibe schlafen. Eine Giraffe aus Metall steht auch dort. Auf Lampenverkauf weist wenig hin.

Wie also die wunderbare Werkstatt „Sommerlicht“ finden, falls man das möchte? Die Lerchenfelder Straße Nummer 53 aufsuchen und nach Grünzeug Ausschau halten. Tipp: Gegenüber eine Suppe in Nguyens Pho House kosten. Echt köstlich 😊

Text ♥ lui   © Fotos: ebenso