Soziale Nähe mit Brieffreundschaft
Als Gegenpart zum „Social Distancing“ (grauenhafter Name, übrigens – gemeint ist ja „Physical Distancing“, körperliche Distanz) ist beim ein oder anderen während der Pandemie die antike Technik des Briefe-Schreibens wieder auferstanden. Langsam schreiben, weil’s lesbar sein muss, und darüber nachdenken, was man sagen will – weil’s keine Löschen-Taste gibt – kann schon eine gewisse Art von (sozialer) Nähe erzeugen.
Wie lässt sich der Kontakt knüpfen?
Einige Initiativen fördern das Finden von BrieffreundInnen, egal ob analog oder digital. Eine kleine Auswahl für alle, die gern zu Feder, Kuli und Co. greifen wollen:
Knapp 200.000 Mitglieder auf der ganzen Welt bietet „Penpal Gate“ und verspricht, „kostenlos für immer“ zu bleiben. Man kann Fotos hochladen, sich vorstellen, Schreib-PartnerInnen nach Sprache, Interessen oder Alter suchen und vieles mehr.
Schriftlich, und zwar gleich brieflich, kann man sich an die „Initiative Brieffreund, Postfach 012, Amstetten, Niederösterreich“ wenden.
Per Mail kann, wer will, die in der Wiener Josefstadt ansässige Initiative „Achtsamer 8.“ kontaktieren. Nicht selten werden hier auch Bewohnerinnen und Bewohner im Pflegeheim-Bereich adressiert. Mail to office@achtsamer.at.
Wer eine Brieffreundschaft sucht und das per Inserat online tun will, kann dies kostenlos z.B. auf brieffreunde-gesucht.de. Wer auf ein dort geschaltetes Inserat reagieren möchte, muss nur auf „Kontakt“ klicken und kann dem Inserenten eine Nachricht schicken. Alles weitere ist Vereinbarungssache.
Auf der deutschen Plattform sumsi.com suchen Kinder und Jugendliche vor allem aus Deutschland, aber auch aus Österreich, nach Brief- und Mailfreundschaften. Ein kleiner Kontrollblick durch die Eltern, wer sich dann tatsächlich an den Nachwuchs wendet, ist vielleicht nicht ganz verkehr. Zu den Sumsi-Inseraten geht es HIER.
Auf Brieffreunde.de kann sich kostenlos registrieren, wer das möchte. Die Schreibenden stammen aus mehreren Ländern, auch aus Österreich. Die Seite ist etwas unübersichtlich und eher für Online-Affine geeignet.
Eigenes wikiHow für Brieffreundschaften
Wer sich intensiv mit dem Thema beschäftigen will, dem sei ein Blick ins wikiHow HIER empfohlen.
Wer englisch korrespondieren will, kann sich z.B. diese zwei sehr speziellen Seiten ansehen: Die International Union of Mail-Artists für gezielten künstlerischen Austausch oder Swap-Bot für den kreativen Umgang mit Briefen, Karten etc.
Und ganz analog: Man darf sogar an eigene Freunde schreiben, die man aus den Augen verloren hat. Sorgt jedenfalls für eine Überraschung 😊
Text ♥ lui © Foto: congerdesign pixabay